Lindenwald und Heidekraut - der geplante Naturpark "Colbitz-Letzlinger Heide"
Die Colbitz-Letzlinger-Heide liegt fast im Herzen der Altmark. In der jüngsten Vergangenheit zählte sie zu einem der größten Militärgelände Deutschlands (Militärisches Erprobungsgelände im Dritten Reich, nach dem Krieg Truppenübungsplatz für die Rote Armee). Heute nutzt die Bundeswehr nur noch einen geringen Teil der Heide militärisch und betreibt hier mit dem lasergestützten Gefechtsübungszentrum einen der modernsten Übungsplätze der Welt.
Der südliche Teil der Heide und ein breiter Gürtel ringsherum werden seit Jahren zur Ausweisung als Naturpark entwickelt.
Die Colbitz-Letzlinger-Heide gilt als eines der am dünnsten besiedelten Gebiete Deutschlands und besitzt dadurch wenig zerschnittene Naturräume.
Ausgedehnte Kiefernforsten, uralte Mischwälder und große Heidekrautflächen prägen das Bild der Heide. Viele vom Aussterben bedrohte Tierarten wie Schwarzstorch, Wiedehopf, Baumfalke, Glattnatter, Kreuzotter, Hirschkäfer und die Heideschrecke haben hier ihren Lebensraum.
Im südlichen Teil der Colbitz-Letzlinger Heide finden Sie den größten geschlossenen Lindenwald Europas (220 ha)! Wegen seiner Einmaligkeit in Deutschland ist bereits sehr frühzeitig versucht worden, den „Colbitzer Lindenwald“ unter Schutz zu stellen. Mit dem Schutz dieses für Sachsen-Anhalt sehr bedeutenden komplexen Waldgebietes wird eine natürliche Laubmischwaldgesellschaft aus Winterlinde, Traubeneiche, Hainbuche und Birke erhalten, wie sie nach der Eiszeit entstanden ist. Die ältesten Linden sind 180-200 Jahre alt. Das Alter der Eichen beträgt teilweise 400-600 Jahre. Alle Jahre, Ende Juni Anfang Juli, ist Hochsaison im größten geschlossenen Lindenwald Europas. Die alten Linden stehen dann in voller Blüte.
Das Liedchen „Im Wald und auf der Heide“ ist hier geboren, verfaßt vom Gardelegener Heidedichter Wilhelm Bornemann. Und was der Dichter im Sinne hatte, werden Sie erfahren, wenn Sie durch das ehemalige preußische Hofjagdrevier radeln. Inmitten von Kiefern- und stattlichen Laubmischwäldern, den Blick schweifend auf blühende, im Wald eingebettete Wiesen, können Sie unberührte Landschaft auf sich wirken lassen und dabei zu Ruhe und Entspannung finden. Die Region der Colbitz-Letzlinger Heide verfügt über interessante Bauwerke, z. B. das Jagdschloß Letzlingen, und architektonische Kostbarkeiten. Viele Heidestädte und Heidedörfer haben bedeutende Baudenkmäler wie Burgen, Kirchen und Klöster romanischen Baustils in ihrer Umgebung zu bieten, die Jahrhunderte überlebten. Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise entlang der Nordroute der Straße der Romanik, welche die Colbitz-Letzlinger Heide umschließt.
Und apropos Störche, die werden Ihnen im Randbereich der Heide allenthalben begegnen. Denn die Heide selbst führt zwar kein Wasser, sondern sammelt, einem Speicher gleich, das Regenwasser zu einem der größten Trinkwasserreservoire Deutschlands. Aber im Randbereich der Heide liegen die natürlichen Quellgebiete der kleinen Flüsse Uchte und Tanger, bildeten sich mit den heutigen Naturschutzgebieten "Jävenitzer Moor" und "Mahlpfuhler Fenn" große überregional bedeutsame Feuchtgebiete. Ein Paradies nicht nur für Störche ...